Ortsteile von Jesewitz
Die Ortschaft Jesewitz ist aus einer slawischen Siedlung entstanden und wird erstmalig 1404 unter dem Namen Gesewitz erwähnt. Der Ort ist reich an geschichtlicher Vergangenheit, denn schon im Mittelalter führte die alte Salzstraße hier entlang.
In Jesewitz befand sich eine Ausspannstation vor der ehemaligen Zollgrenze Sachsen/Preußen. Die günstige Infrastruktur durch die Randlage zur Stadt Eilenburg und die zentrale Verkehrslage machte Jesewitz in den letzten Jahren zu einem interessanten Wohn- und Industriegebiet. Landwirtschaftliche Betriebe und Handwerksunternehmen prägen im wesentlichen das Flair des Ortes. 1950 wurden die Orte Bötzen, Wölpern, Weltewitz und Gordemitz zu Jesewitz eingemeindet. Im Ort Jesewitz befindet sich eine Grundschule (Klassen 1-4) sowie eine Kindertagesstätte.
Bötzen
Bötzen ist erstmalig im 14./15. Jahrhundert unter dem Namen Botzin und Bettzen erwähnt. Gewisse Anzeichen lassen aber Vermuten, das dieser Ort bereits 1156 existierte. Der in dieser Zeit entstandene historische Ortskern ist noch immer vorhanden und wird hauptsächlich durch Bauernhöfe geprägt. Der Verein Bötzener Traditionen e.V. unterstützt in diesem Ortsteil das dörfliche und kulturelle Zusammenleben.
Gordemitz
Gordemitz ist ein typisches slawisches Dorf und wird erstmalig im Jahr 1156 unter dem Namen Gurdunewice (Stolzendorf) erwähnt. Seine ursprüngliche Anlage ist bis heute unverändert erhalten geblieben.
In Gordemitz befand sich ein Zollamt für die Landesgrenze Preußen/Sachsen. In den letzten Jahren vergrößerte sich der Ort erheblich. Zur Deckung dringenden Wohnbedarfs in der Gemeinde Jesewitz wurde im OT Gordemitz das Wohngebiet "Am Bahnhof" ausgewiesen, welches mittlerweile mit über 40 Eigenheimen und Mehrfamilienhäusern bebaut wurde.
Wölpern
Wölpern, ebenfalls an der B87 liegend, wurde im Jahr 1161 erstmalig unter dem Namen Vuelpride erwähnt. Seit dem 30- jährigen Krieg wird der Ortsteil Wölfern oder Wolpern genannt, weil in der alten Kapelle Wölfe gehaust haben sollen. Während des 30-jährigen Krieges wurden zwei Drittel des Dorfes zerstört, die nach und nach wieder aufgebaut wurden. Früher wurde östlich von Wölpern Torf gestochen, welches dann als Brennmaterial diente. Heute steht dieses Gebiet unter Naturschutz. Am Ortsausgang von Wölpern in Richtung Eilenburg befand sich ein Straßenzollamt an der Grenze Preußen/Sachsen.
Als historisch wertvolles Gebäude muss die Kirche zu Wölpern, errichtet im 13. Jh. mit spätromanischen Kern erwähnt werden, welche saniert wurde. Eine große Anzahl von noch erhaltenen Bauernhöfen besteht. Aufgrund eines Förderprogramms und mit Hilfe des Freistaates Sachsen wurde Wölperns Dorfkern grundlegend saniert.
Weltewitz
Weltewitz hat seinen Ursprung in einer slawischen Siedlung und wurde zum ersten Mal 1156 unter dem Namen Uultewice aufgeführt. Der Dorfkern ist in seiner Ursprünglichkeit erhalten. In der Kirche, welche Mitte des 15. Jahrhunderts erbaut wurde, befindet sich eine über 200 Jahre alte Donati-Orgel. Der Verein zur Erhaltung der historischen Orgel setzt sich sehr für die Erhaltung dieses wertvollen Musikinstruments ein.
Das angrenzende Wäldchen, Pfarrholz genannt, wird rege von den Einwohnern zum Spazierengehen genutzt. Der Dorfrichtstein in der Ortsmitte ist ein weiterer Zeitzeuge aus dem 15. Jahrhundert. Das Kriegerdenkmal wurde im Jahre 1914/18 errichtet.
Ein hervorzuhebendes Beispiel für die Rekonstruktion von historischen Gebäuden ist das Wohnensemble der Firma Lancester. Wo einst Schweine und Kühe ihr Domizil hatten, sind jetzt moderne Wohnungen entstanden.
Liemehna
Liemehna liegt westlich der Gemeinde Jesewitz und bildete bis zum Jahr 1994 mit den Orten Ochelmitz und Gallen eine Gemeinde.
Liemehna selbst wurde erstmals im Jahre 1238 unter dem Namen Lumene erwähnt. Dieser Name stammt aus dem tschechischen und wird mit "Leute am Steinbruch" übersetzt.
Sehenswert ist die in der ersten Hälfte des 13. Jahrhundert errichtete Kirche, welche schon von Weiten aus allen Richtungen zu sehen ist. Das Pfarrhaus, im 17. Jahrhundert erbaut, ist eines der ältesten Häuser in diesem Ort. In den letzten Jahren wurde die Wohnqualität in den vielen noch gut erhaltenen Bauernhöfen erheblich verbessert. Das Wohngebiet "Am Windberg" mit 18 Eigenheimen ist nach der Wende enstanden. Am sanierten Kirchweg wurden ebenfalls neue Häuser errichtet. Eine sportliche Betätigung mit Gymnastik oder Radball ist im Sportverein Liemehna möglich. Durch diesen Verein werden auch zahlreiche kulturelle Feste organisiert. Der Saal Liemehna wurde mit finanzieller Hilfe des Freistaates Sachsen zu einem Kulturzentrum für die gesamte Gemeinde Jesewitz ausgebaut bzw. saniert. --> www.liemehna.de
Ochelmitz
Ochelmitz wurde an einem Hügel erbaut. Dieser Ort wurde erstmalig im Jahr 1527 urkundlich erwähnt. Der historische Dorfkern ist bis heute erhalten geblieben. Abseits von der ortsdurchführenden Straße wurden kreisförmig Bauerngehöfte errichtet.
Gallen
Gallen mit seinem historischen Dorfkern wurde erstmalig 1350 unter dem Namen Galin erwähnt. Die Ansiedlungsweise des Dorfes ähnelt denen von Ochelmitz und Liemehna. Die auf dem Lerchenberg stehende Windmühle wird derzeit vom Besitzer restauriert. Die Kalbsdorfer Teiche sind ein beliebtes Ausflugsgebiet nicht nur für Gallener Bürger. Auch in diesem Ort entstanden nach der Wende mehrere neue Eigenheime am Dorfrand. Mit der Erschließung eines weiteren Wohngebietes „Gallen-Süd", 28 Eigenheime, wurde im Jahr 2000 begonnen. Der im Ort gelegene Dorfteich ist ein Blickpunkt für jeden Besucher. Das älteste Haus von Gallen befindet sich "Im Rundling". Dieses Gebäude stammt aus dem Historismus und soll in den nächsten Jahren vom Eigentümer restauriert werden.
Pehritzsch
Unser Dorf hat Wochenende: Pehritzsch, 30 min.-Video bis 5. Februar 2024 aus der MDR-Mediathek abrufbar.
Pehritzsch, im südlichen Teil der Gemeinde Jesewitz gelegen, wurde erstmalig 1160 unter dem Namen Pertzsch erwähnt.
Der ringförmig angelegte historische Dorfkern sowie die auf der höchsten Erhebung des Ortes errichtete Kirche mit Friedhof sind im Mittelalter entstanden. Auf dem Friedhof sind Grabmale aus dem Barock zu sehen. Cirka von 1875 bis 1910 entstanden das Herrenhaus und die angrenzenden Wirtschaftsgebäude. Diese Gebäude wurden bis zur Wende von der ansässigen LPG genutzt und warten jetzt auf eine Sanierung. Am Ortsrand befindet sich ein landschaftliches Kleinod "Sandberg" genannt. Zwei Teiche umgeben von einem kleinen Wäldchen ziehen viele große und kleine Naturliebhaber an. In Pehritzsch wurde das Wohngebiet "In der Heimark" mit 28 Eigenheimbauplätzen erschlossen. Die Rentner von Wöllmen und Pehritzsch finden sich monatlich zu einem Kaffeenachmittag zusammen. Auch unternehmen sie sehr viele Ausflüge in die nähere Umgebung. Der Sportplatz wird von der SG Pehritzsch genutzt. Der Kaninchenverein und der Sportverein sowie die FFW Pehritzsch sind sehr engagiert und unterstützen stets bei der Ausgestaltung und Organisation von Dorffesten.
Wöllmen
Wöllmen gehörte bis 1993 zur Gemeinde Pehritzsch. Dieser Ort wurde erstmalig 1363 unter dem Namen Welmyn erwähnt. Im Mittelalter wurde die Wallfahrtskirche errichtet, welche an der alten Salzstraße liegt.
Heute ist Wöllmen hauptsächlich durch das große Obstanbaugebiet bekannt. Ein sehr schöner Anblick für jeden Besucher sind im Frühjahr die blühenden und im Herbst die voller Äpfel hängenden Bäume. In Wöllmen standen ehemals zwei Mühlen, wovon nur noch eine existiert, welche sich aber in einem sehr bedenklichen Zustand befindet.
Gotha
Unser Dorf hat Wochenende: Gotha, 30 min.-Video bis 27. Februar 2023 aus der MDR-Mediathek abrufbar.
Gotha bildete ebenfalls bis 1993 mit den Ortsteilen Gostemitz, Groitzsch und Kossen eine selbständige Gemeinde. In dem 1394 erstmalig erwähnten Ort befindet sich das größte historische Gebäude der Gemeinde Jesewitz, dass Schloss Gotha. Dieses Gebäude wurde im 18. Jahrhundert errichtet und 1928 umgebaut. Heute befindet sich die Kindertagesstätte in diesem geräumigen Haus. Prägend für diesen Ort sind die drei Teiche mit der angrenzenden Umwaldung. Auf dem Schornstein der ehemaligen Brennerei haben Störche in den Sommermonaten ihr Quartier. Bauerngehöfte und sehr gut sanierte Häuser prägen das Ortsbild. Im gesamten Ort wurden in den letzten Jahren die Straßen erneuert.
Das Wohngebiet "Am Anger" mit 12 neuen Häusern zeugt von neuer Baukultur. Am Schilfteich entsteht derzeit ein neues Wohngebiet mit 22 Eigenheimen. In einer Pension hat man die Möglichkeit zur Übernachtung.
Gostemitz
Gostemitz gehört zu den kleinsten Ortschaften der Gemeinde mit 77 Einwohnern, wurde 1161 als Gostetitze erstmalig erwähnt. In dem Örtchen befindet sich eine kleine Kirche, welche um 1200 erbaut wurde und zum Pfarrbereich Weltewitz gehört. In der Kirche befindet sich ein Opferstein aus der Slawenzeit. Der historische Ortskern wurde saniert. Am Ortsrand entstanden in den letzten Jahren neue Wohnhäuser.
Groitzsch
Groitzsch und Kossen befinden sich im landschaftlich schönsten Teil der Gemeinde Jesewitz. Groitzsch war eine alte Burgfeste an der Mulde (urkundlich 1184 Groitz).
Das ehemalige Rittergut befindet sich heute in privater Hand und wird gerade für Wohnzwecke saniert. Ein weiterer historischer Zeitzeuge ist das Kornhaus, Ende des 18. Jahrhundert errichtet. In den etwas versteckt gelegenen "Eiskellern" wurde früher das von Teichen geschlagene Eis gelagert. Die sich bis zur Mulde und dem Mühlgraben ziehenden Wiesen werden landwirtschaftlich genutzt und bilden eine natürliche Hochwasserschutzzone für den Ort. Angler und Erholungssuchende sind hier häufig anzutreffen. Das Kollauer Wehr ist nicht nur vom Eilenburger Ufer der Mulde aus sehenswert. Das Wohngebiet "Seeblick" ist in den letzten Jahren entstanden. Der gesamte Ort lädt zu einer Besichtigung ein.
Kossen
Kossen grenzt direkt an die B 107, ist aber von der Straße nur geringfügig einzusehen, da dieser Ort an einem Hang liegt. In dem kleinem ruhigen Örtchen hat sich in den letzten Jahren sehr viel getan. Straßen wurden saniert, Abwasserleitungen gebaut und auch neue Häuser sind entstanden. Die angrenzenden Muldewiesen und Wälder bieten Erholungssuchenden die benötigte Ruhe.